Nach der lockerer strukturierten Winterzeit geht es ab Mitte Februar schlagartig wieder los im Garten - so fühlt es sich für uns zumindest immer an. Dann kommen nämlich die ersten Salat- und Spinatpflanzen von der Jungpflanzengärtnerei Natterer. Die Anzucht ist eine sehr zeit- und platzintensive Sache. Die Salatpflanzen, die wir Mitte Februar bekommen, wurden bereits vor Weihnachten ausgesät. Wenn wir das selbst machen würden, müssten wir viel mehr und vor allem viel früher heizen. So können wir damit aber bis Anfang März warten, denn dann ziehen unsere selbst ausgesäten und mittlerweile pikierten Paprika- und Auberginenpflanzen ins Glashaus um. Dort ist es um einiges heller als in der Wohnung, wo sie bis zum Keimen auf dem Fensterbrett standen. Sie brauchen jetzt viel Licht, damit sie sich nicht so strecken müssen und stattdessen stabile Pflänzchen werden. Auch die Tomaten keimen schon und werden pikiert, solange sie noch im Zweiblattstadium sind. Als ganz kleine Pflänzchen stecken sie den Umzug in Töpfchen gut weg und indem wir ihre manchmal sehr lange Wurzel etwas abknipsen, regen wir die Bildung von Seitenwurzeln an; je stärker verzweigte Wurzeln die Pflanze später hat, desto besser kann sie Wasser und Nährstoffe aufnehmen.
Wenn uns die Sortenauswahl bei einem Gemüse sehr wichtig ist, dann säen wir diese Pflanzen selbst aus. Das ist zum Beispiel bei verschiedenem Kohl und Wirsing der Fall. Die Gärtnerei Natterer bietet hier ausschließlich F1-Hybride an, denn auch im Biobereich sind diese noch immer weit verbreitet.
Die im Gewächshaus direkt ins Beet gesäten Radieschen lassen schon zwei Blättchen sehen, die Möhren lassen sich noch Zeit. Auf den Fotos seht ihr Kisten, die mit Jutesäcken abgedeckt sind, darunter befinden sich die Multitopfplatten mit den gesäten Zwiebeln. Bis zum Keimen decken wir sie zu, damit sie nicht so schnell austrocknen. Unser Glashaus fungiert nun als Anzuchthaus: Wir bauen die Fluttische auf, die wir mit Wasser füllen können. So saugen sich die Töpfchen mit den Samen darin langsam von unten voll und werden nicht von einem Gießkannenstrahl verschlämmt. Wir haben einen Teil des Glashauses abgehängt, um den Heizaufwand so gering wie möglich zu halten. Wenn in ein paar Wochen die Gurken gepflanzt werden, wird diese Aufteilung schon wieder entfernt. Ihr seht also, uns wird nicht langweilig ;) Und morgens festzustellen, dass in der vergangenen Nacht bei Minusgraden der Heizer (der immerhin bemerkenswerte 30 Jahre gelaufen ist) seinen Geist aufgegeben hat, gehört zu den Herausforderungen dieser Tage - neben ausgebüxten Laufenten und schmoddrigem Feldsalat.
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