Diese Frage trage ich seit einiger Zeit bei mir und lasse sie wirken. Lutz und ich, wir hatten den Film InnSaei - Die Kraft der Intuition gesehen und gegen Ende der Dokumentation taucht in irgendeiner Form diese Frage auf bzw. eine Aussage zum Zusammenhang zwischen Intuition und unserer Bestimmung. Mir ist der genaue Zusammenhang entfallen, aber die Frage nach meiner eigenen Bestimmung lässt mich seitdem nicht mehr los. Ich habe schon öfter erfahren, dass passende Fragen in mir wirken und mir ganz subtil, aber nachhaltig einen Pfad eröffnen. Auch wenn ich die Antwort lange nicht greifen kann, so formt sie sich doch in mir und ich wachse ihr entgegen. Warum erzähle ich euch das alles? Weil mein Leben im Außen (das Leben und Wirken auf Louisgarde) mittlerweile untrennbar verwoben ist mit meinem Leben und Wachsen im Innen. Vor allem seit letztem Frühjahr ist einiges im Gange bei und mit uns, das mir immer mehr das sichere Gefühl gibt, dass wir und verschiedene Prozesse nicht unabhängig voneinander existieren; es fühlt sich in mir an, als ob Zahnräder einrasten und zu den bestehenden noch mehr dazukommen, die sich einfügen und die zusammen immer reibungsloser laufen. Und das, je mehr in mir selbst reibungslos und stimmig ist, je mehr ich mich darin übe, mir selbst entgegenzuwachsen und zu mir zu kommen, authentisch und integer zu sein. Stolz, Angst, mein Ego und andere allzu irdische und menschliche Dinge fordern mich immer wieder und ich versuche, sie anzuschauen. Ich dachte lange, und denke oder fühle das noch immer manchmal, dass ich sozial nicht besonders kompetent bin, mir Zwischenmenschliches schnell zu viel wird. Doch nun sind es auch und gerade die Menschen, die in mein und unser Leben kommen, die mein Herz füllen und öffnen, die auf irgendeine Art und Weise ein Stück weit verwoben sind mit mir und mit Louisgarde und unserer Arbeit hier. Auch viele, die das gerade lesen, sind dafür verantwortlich, dass ich zur Zeit sprühe vor Ideen und Tatendrang für die Entwicklung und Gestaltung dieses wunderbaren Ortes, den Lutz und ich behutsam mit viel schönem Leben füllen möchten. Und so gelange ich immer mehr zu der Überzeugung, dass gerade das meine Bestimmung ist: Mir selbst treu zu sein, das zu leben, was für mich wahr und gut ist. Und meine ureigenen Fähigkeiten positiv gestaltend einzubringen. Dazu gehören vielleicht manchmal Entscheidungen und Gespräche, die zuerst weh tun und unangenehm sind, doch mit einer wertschätzenden, liebevollen Grundeinstellung erfahre ich, dass das alles ein wichtiger Teil des Ganzen ist. Denn dann können die Zahnräder der Welt und der Menschen um mich herum auch einrasten und zu einem wunderbaren großen Ganzen werden. Ich bin davon überzeugt, dass – wenn wir den Mut haben, zutiefst ehrlich zu uns selbst zu sein – nur Gutes entstehen kann, denn wir alle streben doch nach tief empfundenem Glück und nach Liebe.
Vor ein paar Wochen habe ich die letzten Möhren für die ausklingende Lagersaison von Tillman Striffler abgeholt, denn ich war noch nie auf seinem Hof. Letztendlich haben wir uns einen halben Vormittag lang
ausgetauscht, fachlich, aber auch über unsere Werte und Motivationen. Wir haben beide festgestellt, dass allein so ein Austausch, das gegenseitige Gesehen- und Gehörtwerden unglaublich erfüllend
und bereichernd sind. Noch lang war ich berührt davon (und bin es immer noch), gerade auch, weil Tillman mir kommuniziert hat, wie gut ihm dieser Austausch getan hat.
Im Frühling, wenn es auch auf den Feldern was zu sehen gibt, werde ich ihn mit meiner Kamera nochmal besuchen und euch dann in der Rubrik "Über den Beetrand geschaut" hier im Blog berichten.
Auch die Entwicklung mit unserer kleinen SoLawi ist zu einer Herzensangelegenheit geworden. Mit Holzspenden und helfenden Händen haben wir unseren
Pavillon, den vor ein paar Jahren eine Gruppe des alljährlichen Ferienlagers aufgebaut hat, mit Wänden ausgestattet. Rundherum hat er große Fenster, die viel Licht hereinlassen
und die zum Teil aufgeklappt werden können, so dass im Sommer Luft durchwehen kann. Doch auch für die kühlere Jahreszeit gibt es nun einen Raum hier, in dem man zusammensitzen kann, auch die
Nutzung als Seminarraum oder Raum für Kurse ist denkbar. Bei der gemeinsamen Arbeit geht ganz schön was voran und beim anschließenden Essen zusammen tauschen wir uns aus und es entstehen Ideen.
Wir träumen unter anderem von einem regionalen Netzwerk von Menschen und Projekten, die Gutes und Schönes entstehen lassen, denn es gibt so einiges, was unserer Ansicht nach mehr Beachtung
verdient - der kleine Buchladen von Marijke in Weikersheim, die wunderbare Keramik von Walter in dem Lädchen in Elpersheim, die Brotback-Aktionen im Holzofen in Igersheim...
Auch bei Ruth und Jascha in Holzbronn war ich wieder mal; ich hatte euch berichtet über ihre Pläne für eine Bio-Brauerei mit Hofladen und Seminar-/Kursraum für kulturelle und andere Veranstaltungen. Ihre Hühner fangen gerade wieder an zu legen und ich habe Eier für den Marktverkauf abgeholt und ein paar Fotos gemacht, auch von der Baustelle, ihr könnt sie hier im Beitrag über den derr Hof sehen. Die Hühner haben sich aufgrund des stürmischen Wetters gerade im Stall aufgehalten.
Aus wirtschaftlicher Sicht lohnt sich der Eierverkauf kaum, denn es gibt einige relativ alte Hühner in der Herde, die nur noch wenige Eier legen. Und während der jährlichen Mauser (Wechsel des Federkleides) legen auch die jungen Hennen nicht. Die Herde müsste für eine höhere Legeleistung verjüngt werden, das heißt, es müssten alte Hühner geschlachtet und mehr junge nachgezogen werden. Doch diese schönen Hühner sind vor allem Liebhaberei, das Hauptaugenmerk der beiden liegt gerade auf der Brauerei, die dieses Jahr starten soll.
Bei uns auf Louisgarde keimen gerade die Paprika, die wir am 08.02. gesät haben und die in ihrer Saatkiste noch auf der Fensterbank in der Stube stehen. Bald sollten sie umziehen ins Gewächshaus, sonst werden sie lang und gakelig in ihrem Bemühen, zum Licht zu wachsen.
In den Gewächshäusern haben wir die ersten Sommersalate (Batavia und Kopfsalat) und Spinat gepflanzt, wir haben Radieschen und frühe Möhren gesät. Der letzte Feldsalat, der im November gepflanzt wurde, wird jetzt abgeerntet. Auf die frei gewordenen Flächen in den Gewächshäusern dürfen unsere Laufenten. Sie finden winzige Schnecken und hoffentlich auch Schneckeneier, die sie sich ebenfalls schmecken lassen. Auch unsere Schafe lassen wir wandern. Es steht noch ganz gut Gras und ein bisschen Gründüngung an diversen Stellen. Zugefüttert werden sie mit Heu und ab und an dürfen sie ein bisschen trockenes Brot knabbern. Manchmal springen sie ganz wild herum und die drei Kleinen fechten spielerisch Kämpfe aus. Das sieht ganz nach Frühlingsvorfreude aus. Die packt auch uns, sobald die Sonne rauskommt. Und die Stare, die jetzt wieder in den Weiden am See sitzen und lustig schwätzen, tun ihr Übriges.
Wir wünschen euch erfüllende Begegnungen. Und wir wünschen euch die passenden Fragen zur passenden Zeit.
Fragen, an und mit denen ihr wachsen könnt und die euch immer mehr zu euch selbst führen.
The ancient Icelandic word for intuition is “innsæi,” but in Iceland it has multiple meanings. It can mean “the sea within” which is the borderless nature of our inner world, a constantly moving world of vision, feelings and imagination beyond words. It can mean “to see within” which means to know yourself, and to know yourself well enough to be able to put yourself in other people’s shoes. And it can mean “to see from the inside out” which is to have a strong inner compass to navigate your way in our ever-changing world.
- Quelle: https://zeitgeistfilms.com/film/innsaeithepowerofintuition -
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