Der Rotmilan ist zurück aus seinem Winterquartier im nördlichen Mittelmeerraum. Wir erfreuen uns so an seinem eleganten Flug und wie er mit seinem gegabelten Schwanz steuert. Und die Hausrotschwänzchen haben wir auch entdeckt, auch sie waren am Mittelmeer. Sie werden bestimmt wieder die Bretter zum Nisten verwenden, die wir letztes Jahr unter Dachvorsprünge diverser Gartenhütten gebaut haben – verschiedene Vogelarten haben da verschiedene Vorlieben bzgl. des Nistplatzes. Ist der Pirol etwa auch schon zurück? Nein! Unser Freund, der Waldläufer, weiß, dass das die Stare waren, die wahre Meister im Nachplappern sind. Der Pirol kommt erst im April aus seinem Winterurlaub südlich der Sahara zurück. Und die schlauen Stare kennen seinen Ruf wohl noch vom letzten Sommer.
In den Gewächshäusern haben wir schon den ersten Satz Salat und Spinat gepflanzt und Steckzwiebeln gesteckt. Im April werden diese dann erntefertig sein. Diese Woche kommen noch Kohlrabi, Mangold und weitere Salate dazu. Der Feldsalat, den wir im Herbst gepflanzt haben, sollte jetzt zeitnah abgeerntet werden; wenn die Sonne scheint, wird es schnell warm in den Häusern, der Feldsalat droht dann in die Höhe zu schießen, wird oben gelb und unten schmoddrig im feuchtwarmen Gewächshausklima.
Wir haben bereits Petersilie (Foto links) und Tomaten ausgesät. Wer kein beheizbares Gewächshaus hat, sollte mit den Tomaten noch bis Mitte März warten, damit sie dann nach den Eisheiligen (Mitte Mai) gepflanzt werden können. Bis zum Keimen standen sie in unserer Wohnung, jetzt haben wir sie nach draußen ins Glashaus gebracht, denn sie brauchen viel Licht und werden lang und dünn und wenig robust, wenn sie sich drin Richtung Fenster recken. Sie wurden diese Woche schon pikiert und wir sorgen auch nachts im Glashaus für eine Temperatur um die 15 Grad.
Unsere letzten Stangen Lauch sind dem starken Frost zum Opfer gefallen. Bei den Temperaturen haben wir einige Arbeiten ruhen lassen; jetzt ging es weiter mit dem Obstbaumschnitt. Aus den Ästen haben wir eine Benjes-Hecke quer über die Obstbaumwiese gebaut. Sie soll die Weide unserer Zebus teilen, so kriegen wir es vielleicht mal hin, dass sich ein Teil der Weide erholen kann während der andere abgegrast wird. Und sie soll als Rückzugsort für allerlei Kleingetier da sein und mit der Zeit lebendig werden: Samen fliegen an oder werden von Vögeln ausgeschieden und können in der Totholzhecke eine Vegetation etablieren. Die Zebus freuen sich immer über die geschnittenen Zweige, sie knabbern erstaunlich geschickt die Rinde ab und genießen die dünnen Ast-Spitzen. Übrigens wissen Rinder (und natürlich auch andere Tiere, wir Menschen eigentlich auch) intuitiv, was ihnen gut tut. Auf abwechslungsreichen Weiden mit verschiedenen Wildkräutern suchen sie sich das aus, was sie gerade brauchen. Auch Laub fressen unsere Zebus sehr gern.
Im Frühsommer sollen noch ganz neue Hofbewohner dazukommen: Drei Ouessantschafe, für die wir während der eisigen Tage einen Mobilstall gebaut haben. Wir haben einen alten kleinen Hänger verwendet und die Bretter von einem abgebauten Schuppen, ein altes Fenster vom Bauernhaus meiner Oma und eines von unserem Wohnhaus hier auf Louisgarde. Wie die Zebus sollen die Schafe verschiedene Wiesenstücke abgrasen und unser Leben hier bereichern; ihren Mist nutzen wir als wertvollen Dünger.
Wir wünschen euch, dass ihr das Leben in euch und um euch spürt, dass ihr innehalten und hinschauen könnt: Zum Himmel, zur Erde und zu euch selbst. Genießt alles davon, es ist in ständigem Wandel.
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