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Was macht der Gärtner im Winter?

 

…fragt ihr euch das manchmal? Er könnte noch länger sein, der Winter, denn jetzt erledigen wir Dinge, die im Sommer und bis in den späten Herbst hinein zu kurz kommen. Seit ein paar Wochen entrümpeln wir die Außengebäude am Hof, die zur Gärtnerei gehören. Es hat sich einiges angesammelt über die Jahre, auch viele Dinge, die eben einfach mal irgendwo hin gepackt wurden, weil man Zeit sparen wollte oder weil man dachte, dass sie vielleicht irgendwann mal gebraucht werden würden. Wir werfen also Ballast ab und schaffen Raum, im Innen und Außen, das tut so gut und erleichtert später die Arbeit im Alltag ungemein.

 

Ende letzten Jahres wurden die Fenster im gesamten Haupthaus erneuert, sie waren undicht. Den Anteil, den wir an die Verpächter hätten beisteuern müssen, haben wir mit Mitarbeit gedeckt.

 

Bei den Winterarbeiten im Garten sind wir gut dabei, auch dank Silke, die im Rahmen des Freiwilligen Ökologischen Jahres seit September bei uns ist. Johannisbeeren und Stachelbeeren sind schon zurück geschnitten und dick mit Laub gemulcht. Gerade warten wir auf die Lieferung neuer Himbeerpflanzen. Wir haben verschiedene Sorten bestellt, rote und schwarze, Sommer- und Herbsthimbeeren. Und einen Maulbeerbaum. Bäume – das ist ein Thema in unseren Köpfen. Die Beeren haben wir bei ackerbaum gekauft, eine junge Baumschule in Brandenburg, die diesen Winter zusammen mit dem Hof Lebensberg 30.000 Bäume und Sträucher gepflanzt hat, um auf rund 11ha ein regeneratives Agroforstsystem aufzubauen. In Brasilien hat Ernst Götsch auf 500ha ausgelaugtem Terrain Regenwald wiederaufgeforstet,  was sogar das Klima in diesem Gebiet beeinflusst hat – es ist dort um ein paar Grad kühler als in der baumlosen Umgebung und es fällt mehr Niederschlag. Dieser Gedanke ist für unser Stück Land hier zu weit gegriffen, aber Lutz, der schon seit 30 Jahren hier ist, sagt manchmal „früher war hier alles voller Alleen“ – das hat er auf alten Fotos gesehen. Die Alleen sind gewichen im Lauf der Zeit, weil die landwirtschaftlichen Maschinen größer wurden und nicht mehr durch passten. Wir träumen also von Bäumen und (noch mehr) Hecken, die Struktur schaffen und Biotope vernetzen, die den Vögeln und anderen Tieren auf natürliche Weise Nahrung und Schutz das ganze Jahr über bieten.

 

 

 

Im Moment ernten wir noch Feldsalat aus den Gewächshäusern, unser Glashaus haben wir mit einer Gründüngungs-Mischung eingesät, die viel unterschiedlich tiefes Wurzelwerk bildet. Der Boden soll sich zumindest ein Jahr lang erholen.

Bald geht es los mit den ersten Aussaaten, der Großteil des Saatgutes ist schon eingetroffen, wir beziehen es über Bingenheimer Saatgut und Sativa (Schweiz).

Mit einer speziellen Grabgabel erreichen wir eine Tiefenlockerung bei den abgeernteten Beeten in den Häusern, die dann für die ersten Salatpflanzen vorbereitet werden, die wir in 3 Wochen bekommen.

Über den Niederschlag in Form von Schnee freuen wir uns, er hebt den Grundwasserspiegel und sickert beim Tauen langsam und schonend in die Erde ein.

 

 

 

 

Was machen wohl die Bienen im Winter, die oben am Waldrand stehen? Sie wärmen sich, indem sie in einer großen Traube zusammensitzen und mit ihren Flugmuskeln vibrieren. Sie tauschen auch mal die Plätze; im Inneren der Wintertraube ist es meist über 25°C warm. Manchmal lege ich mein Ohr an die Kästen, die der Imker auch Beute nennt, und höre es drinnen summen.

 

Wir wünschen euch Wärme im Herzen, genießt den Winter und die Vorfreude auf den Frühling.

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