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Vertrauter Rhythmus

Schon wieder blüht er, der Holunder. Bei uns auf Louisgarde und am Waldrand wachsen so einige dieser Sträucher, die von alters her der germanischen Erd- und Himmelsgöttin Holla geweiht sind. Sie sind Schutzsträucher gegen böse Geister, die im Volksglauben dazu fähig sind, Negatives von Haus und Hof anzuziehen und in die Erde abzuleiten; sie stellen ein Tor zur Unterwelt dar. Holla bedeutet übrigens „die Strahlende“ und wenn ich die Blütendolden aus der Nähe betrachte, strahlen mir tatsächlich unzählige weiße Sternchen entgegen. Aus den Blüten lässt sich schweißtreibender Tee für die Erkältungszeit trocknen, Hollerküchle backen und Gelee kochen. Die Beeren, die später kommen, sollte man nicht roh verzehren, zu Saft gekocht und haltbar gemacht sind sie eine Vitamin-C-reiche Zugabe für den Tee im Winter.

Unten vorm Haus lässt die Heckenrose ihr Blütenblätter fallen, sie liegen wie ein Regen aus weiß-rosa Herzchen auf der Steintreppe am Eingang.

So lässt uns die wunderbare Natur an ihrem zuverlässig wiederkehrenden Rhythmus teilhaben.

 

In der Gärtnerei sind nun die Frühlingskulturen langsam aus den Gewächshäusern und von den Feldern geerntet und mit dem Herbstkohl (Weiß-, Rot-, und Spitzkohl, Wirsing und Schwarzkohl) haben wir die letzte große Pflanzaktion hinter uns gebracht. Als Starkzehrer darf der Kohl auf einem Stück wachsen, auf dem die letzten 3 Jahre eine Gründüngung, eine Mischung aus Klee, Luzerne und Gras den Boden auf natürliche Weise mit pflanzenverfügbarem Stickstoff angereichert und die Erde gut durchwurzelt und gelockert hat.

 

Auch der Knollensellerie und der Herbstlauch sind gepflanzt und schon das erste Mal durchgehackt. Das war eine trockene Angelegenheit, umso mehr freuen wir uns über den Regen. Wir haben bereits täglich bewässert, immer wieder ein anderes Stück. Das Wasser fürs Freiland kommt aus unserem See, der von Quellen und Oberflächenwasser gespeist wird.

 

An den Tomatenpflanzen hängen nun schon grüne Früchte, die schon jetzt von Sorte zu Sorte unterschiedlich aussehen. Gemulcht haben wir die Pflanzen mit dem Schnitt der Gründüngung, die gerade das zweite Jahr oberhalb der Gewächshäuser steht. Mulchen hält die Erde feucht und warm und unterdrückt das Beikraut – so nennen wir die sonst als Unkraut bezeichneten Pflanzen, denn eine jede Pflanze hat ihren Platz und Sinn in einem gesunden Ökosystem, und das ist es, was wir hier so weit wie möglich schaffen möchten. Wo es geht, darf auch ein bisschen Beikraut zwischen dem Gemüse wachsen und es gibt so einige wilde Ecken in unserer Gärtnerei mit Wiesensalbei, Skabiose, Taubenkropf-Leimkraut, Brennnessel, Beifuß, Mohn, Taubnessel, Kamille, Schafgarbe, Hornklee… in denen sich Insekten und Raupen tummeln können. Und die Distelfinken lassen sich gern diverse Samen schmecken.

 

 

Der Großteil der Johannis- und Stachelbeeren ist leider in den Kalten Nächten Mitte Mai erfroren, auch die Walnüsse und teilweise die Kirschen hat es erwischt. Die Äpfel haben die Kälte wohl gut überstanden und wir hoffen nach dem letzten mageren Jahr auf eine reiche Ernte, denn unser Apfelsaft ist nun zu Ende.

 

Ebenfalls in Hoffnung auf einen guten Ausgang sind wir bezüglich unseres Traktors, der seit dieser Woche in der Werkstatt ist. Mit ihm hacken und pflanzen wir im Freiland. Wir konnten uns einen Geräteträger von unserem Landwirt ausleihen, doch zu ihm passen nicht alle unsere Geräte.

 

 

Auch Ihnen wünschen wir Hoffnung, falls nötig;

auf jeden Fall aber Freude im Hier und Jetzt.

 

 

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