Wenn die Temperaturen in unserer Gemüsekühlung höher sind als draußen, dann ist er wohl wirklich da, der Winter. Es ist lang her, dass wir uns mit Neuigkeiten aus der Gärtnerei bei Ihnen gemeldet haben. Manch einer mag denken, wir hätten im Winter nichts zu tun, doch weit gefehlt… der Gärtner braucht den Winter, um diverse Dinge zu erledigen, grob gesagt sind das Dinge, die uns gut vorbereitet in die neue Saison starten lassen. Klar, so gravierend anders wird der Anbau im neuen Jahr nicht vonstatten gehen, und doch will geplant sein, was wir anbauen und wo genau, wir versuchen, dabei eine für die Bodenfruchtbarkeit günstige Fruchtfolge einzuhalten. Wir planen, wann wir wieviel von welchem Gemüse säen oder pflanzen sollten, damit Charlotte dann genug davon für Ihre Abokisten hat. Warum nicht alles von uns kommen kann, das werden wir Ihnen demnächst erklären…
Die letzten Beete werden abgeräumt und mit der Spatenmaschine bearbeitet. Sie wendet die Bodenschichten nicht, lockert und lüftet aber trotzdem gut und tief – so bleibt das Bodenleben aktiv und Niederschlag kann gut aufgenommen werden. Und die Bodenlebewesen bleiben in den Schichten, in denen sie sich wohl fühlen, wir wollen sie nicht allzu sehr durcheinanderwerfen.
Kohlstrünke werden gehäckselt, damit sie im Kompost gut zersetzt werden können – vorausgesetzt unser Häcksler funktioniert, leider sind wir regelmäßig am Reparieren, was uns Zeit und Nerven kostet. Auch das gehört zu den Winterarbeiten: Maschinen und Geräte auf Vordermann bringen, säubern und wettergeschützt einwintern. Und wir wollen Ordnung schaffen, damit wir finden, was wir brauchen, wenn es wieder los geht nächstes Jahr.
Die letzten Lagergemüse waren und sind in Ihren Kisten: Rote Bete, Sellerie und Kürbis. Zwiebeln und Kohl sind leider schon länger zu Ende, die Ernte war dieses Jahr nicht so reich wie in anderen Jahren; schätzungsweise hatten wir ca. 20% Ernteausfall, weil die Pflanzen Stress durch Hitze und teilweise Trockenheit hatten. Vom Feld kam und kommt jetzt teilweise noch Lauch, Grünkohl und natürlich Feldsalat und Postelein.
Unser Imker schaut übrigens noch immer regelmäßig nach seinen Bienen. Sie bilden jetzt im Stock eine Traube um die Königin und erzeugen Wärme, indem sie zittern, so können sie sogar zweistellige Minusgrade überstehen.
An Weihnachten haben wir ein kleines Ritual gemacht, wir sind mit duftendem Räucherwerk draußen herumgegangen, über die Felder, durch die Gewächshäuser, zu den Bienen und Zebu-Rindern und auf die Streuobstwiese… einfach um ein sichtbares Zeichen zu setzen und unsere Dankbarkeit zu zelebrieren für all das, was die Natur und ihre Wesen auf diesem uns anvertrauten Fleckchen im vergangenen Jahr wieder erstaunliches für uns geleistet haben, haben sie doch trotz den teils widrigen Bedingungen all diese wunderbaren Farben, Blüten und guten Früchte hervorgebracht. Dankbar sein verbindet uns mit unserem Tun und dessen tiefem Sinn.
Wir wünschen Ihnen, dass auch Sie dankbar auf alles Vergangene zurückblicken können und freuen uns, Sie in diesem neuen Jahr hoffentlich wieder regelmäßig mit Neuigkeiten aus der Gärtnerei zu versorgen, denn auch das erfüllt uns mit Freude – Sie teilhaben zu lassen :)
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