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Flut im Erdkeller

 

Endlich haben wir es geschafft – über 2000 Liter Apfelsaft stehen im Lager, das heißt, dass wir in den letzten Wochen ungefähr 3 Tonnen Äpfel geschüttelt, gesammelt und nach Bieberehren zum Saften gefahren haben. Der Saft hält zwei Jahre, das ist gut, denn erfahrungsgemäß wird es im nächsten Jahr nicht ganz so viele Äpfel geben, denn Obstbäume alternieren für gewöhnlich. Sie haben sich so verausgabt, dass sie es in der nächsten Saison etwas ruhiger angehen lassen.

 

Nun haben wir noch immer wunderbares Herbstwetter – einerseits freuen wir uns, andererseits ist die diesjährige Trockenheit ebenfalls noch immer gegenwärtig: Wir können uns an kein Jahr erinnern, in dem es so spät noch nötig war zu bewässern. Der Chinakohl hat schon gelbe Blätter bekommen, weil es so warm und trocken ist, nach der Wassergabe hat er trotzdem noch schöne Köpfe gebildet. Der erste Feldsalat sollte jetzt schnell vom Feld, da er es lieber kühler hätte, er bekommt leider schon Mehltau.

 

Letztens haben wir unseren Erdkeller geflutet, weil wir festgestellt haben, dass die eingelagerten Roten Beten lummelig werden. Sie kamen ziemlich trocken aus der Erde bei der Ernte und der Keller ist noch immer relativ warm – wir hoffen, dass ihnen die nun erhöhte Luftfeuchtigkeit noch ein bisschen Knackigkeit zurückgeben kann.

 

 

 

Mit dem Siebkettenroder haben wir den Knollensellerie aus der Erde geholt. Das Gerät unterschneidet die Knollen an der Wurzel und rüttelt gleich die Erde grob ab. Zum Lagern entfernen wir das Grün und lassen die Wurzel und Rest-Erde dran; wir waschen die Selleries nicht, denn das würde ein Austrocknen beschleunigen – deswegen sind die guten Möhren vom Demeterhof Striffler aus Waldmannshofen auch immer ungewaschen. Beim Ernten der Selleries staunen wir über die schlauen Mäuse, die sich von unten an die Knollen heranschnüffeln und sie teilweise komplett aushöhlen. Es hält sich in Grenzen und wir gönnen ihnen den Leckerbissen :)

 

 

 

Ebenfalls erstaunlich finden wir die Buntspechte im Walnussbaum, die aus einem kleinen Loch, das sie in die Nuss picken, den ganzen Inhalt herausholen. Und manchmal finden wir Nüsse unter dem Baum, die Löcher in Herzform haben. Sind sie etwa verliebt, die Spechte?

 

Aus den Gewächshäusern haben wir schon die ersten Pflanzen abgeräumt – einen Teil der Tomaten, die Auberginen, auch die Gurken kommen bald dran… Die Zucchini im Freiland sind zum Teil erfroren in den kalten Nächten letztens. Und unsere Gedanken sind schon manchmal bei den anstehenden Winterarbeiten: Die Beeren müssen geschnitten werden, wir wollen auch nochmal neue Beeren pflanzen, denn das Beeren-Café wird auf jeden Fall fortgesetzt werden nächsten Sommer, darauf freuen wir uns schon.

Demnächst werden wir uns mit Charlotte vom Abo zusammensetzen und die nächste Anbausaison besprechen – was war gut dieses Jahr, was wollen wir verbessern, wovon evtl. mehr anbauen?

Dann werden wir bald Saatgut-Inventur machen und neues Saatgut bestellen, den größten Teil davon bei Bingenheimer Saatgut.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wir wünschen allen wärmende Herbsttage mit Sonnenstrahlen,

die bis nach innen dringen.

 

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