Ich sitze auf dem Sofa unter dem Walnussbaum und schaue Gabriel und Otto dabei zu wie sie unseren Pavillon am Waldrand zur Kapelle umbauen; unten hinter der Scheune wird die Außendusche bereit gemacht, es wird gemäht und die Küche in der Scheune eingerichtet… in einer Woche beginnt wieder das Zeltlager der Christengemeinschaft, eine Zeit, die wir immer sehr genießen: Die Zelte stehen dann in Gruppen hier auf unseren Wiesen, jeder Zeltkreis hat ein kleines Lagerfeuer, die Atmosphäre ist belebt und betriebsam und trotzdem sehr friedlich und ruhig. Jede Gruppe hat ein Projekt während dieser Zeit hier bei uns… ob die Kleinsten wohl wieder im Zwergenwäldchen zugange sein werden und ein Lager bauen für sich und die Wesen der Natur? Die Größeren erneuern das zerfallene Baumhaus auf der Obstbaumwiese und bauen eine Aussichtsplattform, von der aus wir dann den Zebus beim Grasen zuschauen können :)
Und gestern waren ja Sie bei uns, auch darüber haben wir uns sehr gefreut. Wir haben zusammen am Kompost geschnuppert und Tomaten probiert und wir hoffen, dass wir Ihnen unsere Arbeit und unser Leben, das Schöne und die Herausforderungen ein bisschen näherbringen konnten und Sie so nochmal einen ganz neuen Bezug zu Ihrer Gemüsekiste bekommen. Wir würden gern im Herbst einen gemeinschaftlichen Erntetag hier zusammen mit Ihnen machen und am Abend noch einen Film anschauen; wir werden sehen, auf welchem Weg wir Sie informieren werden, eventuell über die Abokiste und auch über die Website.
Gestern Abend hat es erfreulicherweise doch noch ein bisschen geregnet, es dürfte aber durchaus noch mehr kommen, damit die Feuchtigkeit gut in den Boden eindringt. Ein wenig kühlere, feuchtere Witterung eine Zeit lang wäre nicht schlecht, wir haben dieses Jahr die kleinen Grünkohl-Pflänzchen mit einem Kulturschutznetz abgedeckt, weil sie, kaum gepflanzt, vom Erdfloh angefressen wurden, der vor allem bei Trockenheit und Hitze aktiv ist. Gern hätten wir übrigens unseren Imker beim Kundentreffen dabei gehabt, damit er uns ein bisschen über die Bedeutung von Insekten im Allgemeinen und Bienen im Besonderen erzählt, aber er hat alle Hände voll zu tun, es ist alles ein paar Wochen früher dran dieses Jahr, wahrscheinlich muss er schon bald wieder zufüttern, weil fast nichts Blühendes mehr gibt. Wir tun, was uns möglich ist und haben ein paar Blühstreifen und ein ganzes Stück mit Phacelia gesät, dort tummeln sich vor allem unglaublich viele Hummeln, aber auch Bienen und andere Insekten. Stephan, der Imker, hat uns erzählt, dass er an den leuchtend-lila Pollen bei seinen Bienen sofort erkennt, wenn Phacelia in der Nähe ist.
Charlotte wird diesen Sommer keine Lieferpause machen. Auch das ist eine Sommerfreude für uns, so müssen wir weniger Tomaten und Zucchini einkochen, weil sie Charlotte in Ihre Kisten packen kann.
Der Sommer ist in vollem Gange, gleichzeitig kündigt sich der Herbst an: Die Hokkaido-Kürbisse werden größer und dunkler, das Laub der Kartoffeln und Zwiebeln stirbt jetzt langsam ab und knickt um, das ist normal, denn die Pflanzen stecken ihre Kraft in die Abreife der Früchte. Die Zwiebeln bilden ihre goldenen Schalen und können bald geerntet werden. Sie werden dann zum Trocknen noch einige Zeit auf den umfunktionierten Anzuchttischen im Folienhaus liegen, bevor sie geputzt und eingelagert werden oder in die Abokisten, zu den Bioläden und zum Marktstand mitkommen.
Ihnen allen wünschen wir eine sommerfreudige Zeit mit viel Genuss aus der Kiste und auch anderweitig :)
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Sandra (Mittwoch, 27 März 2019 15:23)
Wir kommen sehr gerne wieder zu Euch um unser Zeltlager für die Kinder aufzubauen. Vielen Dank für die gute Gastfreundschaft, wir fühlen uns auf Eurem Hof immer wie im Paradies.