Es ist kaum zu glauben – haben wir nicht erst gestern die Tomaten gesät? Naja, es war im Februar ;) …aber trotzdem trauen wir unseren Augen kaum, wenn wir neben den Pflanzen stehen, die mittlerweile zum Teil so groß wie wir sind. Und es werden die ersten Tomaten rot, auch das ist kaum zu glauben.
Auch die Johannisbeeren bekommen jetzt ruck zuck Farbe, die roten und weißen sind schon reif, aber noch etwas sauer. Stachelbeeren und Himbeeren gibt es nicht viele, die Pflanzen sind alt und wir wollen im Herbst ein oder zwei neue Beerenreihen anlegen, und zwar mitten durch ein Gartenstück, wir möchten Struktur schaffen, ein bisschen Richtung Permakultur gehen… auch einen Baum wollen wir dann dort pflanzen, denn Beeren mögen es etwas schattig, sie fühlen sich in Waldnähe wohl. Unsere Reihen stehen zum Großteil in Nord-Süd-Ausrichtung, so beschatten sie sich gegenseitig und bekommen gleichmäßig Licht ab. Nur wie ist das mit den Wurzeln? Konkurrieren Baum und Beeren bzw. Gemüse oder wurzelt der Baum dann automatisch tiefer? Das müssen wir noch herausfinden…
Dieses Jahr wird wohl ein super Fruchtjahr werden, unsere Apfelbäume hängen gut voll und auch die Walnussbäume, deren Blüten im letzten Jahr komplett erfroren waren, sind voll mit kleinen grünen Walnüsschen. Als wir letztens die Apfelbäume in der Allee angeschaut haben, sind wir etwas erschrocken, sie sind voller Gespinste, vermutlich von der Gespinstmotte; aber die Früchte sind erstaunlicherweise unversehrt. Interessant ist auch, dass die Allee weit stärker befallen ist als die Bäume, die näher am Wald stehen; wir vermuten, dass dort die Vögel sehr viel mehr von den Raupen vertilgen.
Bei Lutz und Melanie kehrt jetzt eine etwas ruhigere Zeit ein, klar, die Tomaten, Paprika und Gurken müssen gepflegt werden, sie werden ausgegeizt und an den Schnüren hochgeleitet, wir säen regelmäßig Radieschen und Salat… aber vor einigen Wochen hat die Zeit angefangen, in der das Feld- und Lagergemüse gepflanzt und gesät wird, das hat Hannes im Blick; Knoblauch und Zwiebeln werden vom Beikraut befreit, Knollensellerie und Kürbis sind auch schon in der Erde. Lauch und Kohl haben wir mit der Scheiben-Pflanzmaschine gepflanzt.
Kleine Walnüsse
Gespinst im Topaz-Baum
Kleine Topaz-Äpfel
Die Maschine macht eine kleine Furche, die später durch entsprechende Bodenbearbeitung zugeschüttet wird, das lässt die Pflanzen stabiler in der Erde stehen. Den Lauch häufeln wir dann während seiner Zeit auf dem Feld noch 2-3mal, damit sein Schaft schön hell bleibt. Bedeckt ist er mit einem Kulturschutznetz, damit er von der Lauchminierfliege in Ruhe gelassen wird, deren Larven Gänge in die Pflanzen fressen würden.
Hier stehen die kleinen Lauchpflanzen in ihrer Furche
In den Ferien haben wir ja freitags keinen Markt an der Waldorfschule und manchmal sagen wir uns dann, dass wir diese gewonnenen Tage besonders nutzen wollen. Wir haben ein paar Dinge erledigt, die uns wichtig sind, die aber leider oft genug aufgeschoben werden, da der Alltag auch erst mal ohne sie läuft… wir haben Komposttee angesetzt, der dann 24 Stunden vor sich hingeblubbert hat, bevor wir ihn auf unsere Felder ausgebracht haben. Das Frühjahr war nicht so fruchtbar, ein paar Kulturen wollten einfach nicht wachsen, wir haben berichtet… und so wollten wir unseren Pflänzchen und dem Boden eine Stärkung geben. Komposttee werden wir auch am 16.06., beim vorerst letzten Termin unseres Gartenkurses, zusammen ansetzen und alles rund um den Kompost besprechen. Außerdem haben wir die sogenannte Schlagkartei wieder mal vervollständigt; wir schreiben zu jeder Kultur auf, wann sie aufs Feld kam, in welchem Abstand gepflanzt wurde, wir lang das Beet dann besetzt war und ob es irgendwelche Besonderheiten gab, wie sich die Pflanzen entwickelt haben… denn auch ein erfahrener Gärtner lernt nie aus und ist froh, wenn er im kommenden Jahr in seinen Notizen nachschauen kann.
...und hier gibts noch ein bisschen was auf die Augen ;)
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